Foto: © Medienzentrum Hanau-Bildarchiv
30.01.2019 / 07.10.2020
Das Deutsche Goldschmiedehaus am Altstädter Markt in Hanau gehört zu den historisch bedeutendsten Bauten der Hanauer Altstadt und diente zunächst als Rathaus. In den Jahren 1537/38, zur Zeit der Frührenaissance, wurde mit dem Bau des Gebäudes begonnen.
Eine bewegte Geschichte begann. Bereits 1822 wurde die Nutzung als Rathaus aufgegeben und der Fachwerkbau wurde zum Gerichts- und Schulgebäude sowie zum Museum zur Stadtgeschichte umgewandelt. 1942 wurde ein weiteres Kapitel eröffnet, und das Deutsche Goldschmiedehaus zog in die Räumlichkeiten ein. Schon wenige Jahre später, während der Bombenangriffe im II. Weltkrieg, fiel das Gebäude der Verwüstung zum Opfer. Nach Wiederaufbau und -eröffnung im Jahre 1958 passte man die Räumlichkeiten des Hauses der erneuten Nutzung als Ausstellungsort für die deutsche und internationale Schmuck- und Gerätgestaltung an. Damit gehört das Goldschmiedehaus in Hanau bis heute zu den bedeutendsten Ausstellungszentren der Gold- und Silberschmiedekunst in Deutschland.
Wir sprechen mit der Leiterin des Hauses, Frau Dr. Christianne Weber-Stöber.
Welche außergewöhnlichen Schmuckstücke werden im Goldschmiedehaus ausgestellt?
Wir zeigen ständig wechselnde Ausstellungen im Silbersaal, modernen Schmuck von international bekannten Goldschmieden und Schmuckdesignern, aber auch historische oder ethnologische Themen werden berücksichtigt. Wir bieten den Ausbildungsstätten eine Plattform und zeigen zeitgenössische Silbergestaltung. Im Goldsaal werden ab April Schmuck-Highlights der Sammlung von den 1940er Jahren bis heute präsentiert.
Sind die Führungen auch für kleine Gäste spannend?
Im Rahmen der Goldschmiedeworkshops werden die Kinder immer durch eine Ausstellung geführt und holen sich Anregungen für ihr eigenes Schmuckstück.
Welchen Schmuck tragen Sie selbst am liebsten?
Mein persönlicher Schmuck ist oft von jungen Schmuckgestaltern geschaffen, eine Brosche oder ein Ring muss mich spontan ansprechen – Liebe auf den ersten Blick. In meiner kleinen Sammlung gibt es aber auch einige Stücke von international wichtigen Künstlern.
Welche Angebote für Familien und Kinder gibt es?
Wir bieten ein breit gefächertes Angebot, grundsätzlich sind alle Goldschmiedekurse für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren. In den Ferien werden neben den freien Schmuckworkshops auch thematische Kurse wie „Cycle Up“ oder „Warum der Goldschmied auch einmal ein Faulenzer sein darf“ angeboten.
Was erwartet Geburtstagskinder und deren Gäste, die im Museum feiern möchten?
Ein Goldschmied oder eine Goldschmiedin zeigen den Kindern in einer Ausstellung ganz besonders ausgefallene Schmuckstücke, erklären ihnen das Material und wie sie gefertigt sind. Anschließend werden die Werkzeuge zum Schmuckmachen und das zur Verfügung stehende Material – Silber-, Kupfer- Messingdraht, Steine usw. – gezeigt. Manchmal machen die Kinder eine kleine Zeichnung oder sie fangen gleich mit der Umsetzung ihrer Idee an.
Begeistern sich nur Mädchen für Schmuckgestaltung?
Absolut nicht, es gibt immer wieder sehr begeisterte und begabte Jungen, die gerne einen Armschmuck oder einen Anhänger kreieren. Es gibt in der Szene ja auch viele anerkannte Schmuckdesigner …
Wir bedanken uns herzlich für dieses interessante Gespräch!
• empfohlen für Familien mit Kindern ab 8 Jahren
• für drinnen
• Öffnungszeiten: Fr-So 11-17 Uhr
• Preise: Kinder 6-14 J. 2 Euro / Erwachsene 3 Euro / Familien (2 Erw. + Kinder) 5 Euro
• 63450 Hanau, Altstädter Markt 6, Tel. 06181-256556
www.goldschmiedehaus.com
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