Außenansicht auf das futuristisch anmutende Museumsgebäude der Keltenwelt am Glauberg
Keltenwelt Glauburg

23.03.2016

Die Keltenwelt am Glauberg ist vor allem durch den Fund der lebensgroßen Sandstein-Figur eines Keltenfürsten bekannt geworden. Das futuristisch anmutende Museumsgebäude bietet, neben der Statue unseres berühmten Urahnen, viele Informationen und seltene Fundstücke aus der Keltenzeit und der historisch spannenden Region.

Zu archäologischem Spurensuchen und anderen Veranstaltungen für Kinder informiert uns Lars Corsmeyer, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit.

Warum ist die Gegend rund um den Glauberg für Archäologen besonders interessant?
Die Wetterau ist eines der frühesten Besiedlungsgebiete nördlich der Alpen und bietet eine Vielzahl von archäologischen Befunden, von der Steinzeit über die Eisenzeit, hin zu den Römern, dem frühen und natürlich auch dem späten Mittelalter.

Es wurden Fragmente weiterer drei Figuren gefunden – gibt es immer noch Grabungen am Glauberg?
Ja, insgesamt sind es mindestens vier Sandsteinfiguren gewesen, eine fast komplett erhaltene Statue (ohne Füße) sowie Fragmente von drei weiteren Statuen. Wie und wo genau sie einstmals gestanden haben, können wir aber leider heute nicht mehr sagen. Tatsächlich finden am Glauberg aber auch immer wieder Ausgrabungen zu unterschiedlichsten Themen statt. Die Wichtigkeit des Glaubergs zeigt sich alleine darin, dass es nur ganz wenige vergleichbare Institutionen mit Museum, archäologischem Park und Forschungszentrum im ehemaligen keltischen Besiedlungsbereich in Europa gibt. Zu nennen sind besonders das Centre archéologique européen du Mont Beuvray (Bibracte) im französischen Burgund, das Keltenmuseum mit Forschungszentrum im österreichischen Hallein bei Salzburg sowie das Naturhistorische Museum Wien mit Forschungszentrum und Ausstellungsbereich auf dem Salzberg in Hallstatt (Oberösterreich). Ob wir aber jemals noch die fehlenden Füße finden, damit wir auch genauer wüssten welche Schuhe man damals trug, das bleibt abzuwarten.

Eine exakte Kopie des Keltenfürsten ist gerade in Großbritannien unterwegs. Das zeigt die Bedeutung des Fundes aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Woran erkennt der Besucher, dass er vor dem Original steht?
Ja, in Großbritannien läuft nach fast 20 Jahren erstmals wieder eine Ausstellung zum Thema Kelten, die fast ausschließlich mit Original Funden bestückt ist. Von daher ist es schon sehr bemerkenswert, dass sie sich bei der Sandsteinstatue nur mit einer Kopie begnügt haben, aber der Fund ist so bedeutsam, dass man in der Sonderausstellung nicht auf ihn verzichten wollte. Das Original ist aber zu einzigartig und zu kostbar, als dass die Keltenwelt am Glauberg ein Jahr lang auf ihr Highlight hätte verzichten können. Die Kopie ist jedoch nur aus einem Kunstharz hergestellt, welches eine glattere Oberflächenstruktur als der Sandstein aufweist. Da die Statue nicht hinter einer Glasscheibe eingesperrt ist, kann man die Struktur auch sehr gut mit dem bloßen Auge erkennen.

Was ist Ihr persönliches Lieblings-Ausstellungsstück?
Mich persönlich beeindrucken die beiden Bronzekannen am meisten. Hier kann man anhand der verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten wie zum Beispiel schweißen, nieten, punzieren, löten und vielen weiteren, die hohe Kunst des handwerklichen Geschicks erkennen. Die sehr filigran gearbeiteten Figuren, Tiere und Fabelwesen sind in vielen verschiedenen Arbeitsschritten entstanden und dieses bedurfte höchstes Wissen in der Metallverarbeitung. Die Kannen gewähren uns daher Einblicke in das Handwerk, aber auch in das alltägliche Leben, dem Glauben oder der Ernährung, die wir zum Beispiel anhand den Resten von Met ausmachen können.

Welche Angebote gibt es außerdem für kleine Forscher in Keltenmuseum?
Im Museum gibt es verschieden kindgerechte Multimedia Stationen, Gucklöcher und Mitmachstationen. Neben verschiedenen Rallyebögen zum Selbsterkunden des Museums kann man sich aber auch einen Kinder-Audioguide gegen geringes Entgelt ausleihen. Am besten finde ich persönlich jedoch den Expeditionskoffer, bei dem die Eltern mit ihren Kindern gemeinsam die Keltenwelt noch intensiver erforschen und entdecken können.

Gibt es die Möglichkeit, seinen Geburtstag im Museum zu feiern?
Ja, natürlich bieten wir auch verschiedene Kindergeburtstage an. Am empfehlenswertesten ist immer ein altersgerecht geführter Besuch im Museum, gefolgt von einem der vielen Aktivprogramme für drinnen oder draußen. Im Bistro kann natürlich auch ein geschmückter Geburtstagstisch hergerichtet werden.

Was können Nachwuchs-Archäologen nach so viel Information nach dem Museumsbesuch mit ihren Familien unternehmen?
Im Bistro kann mit kleinen Speisen und Getränken, sowie Kakao, Kaffee und Kuchen für ihr leibliches Wohl gesorgt werden. Gut gestärkt kann man im Anschluss noch wunderschöne Spaziergänge über das Bergplateau, dem einstigen Besiedlungsareal der Kelten, unternehmen. Hier befinden sich auch noch Besiedlungsspuren aus dem Mittelalter. Bei schönem Wetter ist der Fernblick auf Frankfurts Skyline, den Taunus und den Vogelsberg ein krönender Abschluss eines erlebnisreichen Tages.

Wir bedanken uns für dieses freundliche Gespräch!

• für die ganze Familie
• für drinnen und für draußen
• Preise: Kinder 6-17 J. 3 Euro / Erwachsene 7 Euro / Familien 14 Euro
• Öffnungszeiten: März bis Oktober: Di-So 10 bis 18 Uhr| November bis Februar: Di-So 10 bis 17 Uhr
• 63695 Glauburg, Am Glauberg 1, Tel. 06041-823300
www.keltenwelt-glauberg.de

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