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25.01.2025
Die Schwangerschaft und die Zeit unmittelbar nach der Geburt, das sogenannte Wochenbett, sind eine ganz besondere Lebensphase für Frauen. Für viele Mütter ist gerade die Zeit nach der Geburt ein Ausnahmezustand.
Irgendwo zwischen Glücksgefühlen, Erschöpfung und bisher ganz unbekannten Gefühlslagen muss man sich in eine neue Situation einfinden, Verantwortung übernehmen, „nebenher“ die Geburtserfahrung verarbeiten und sich körperlich davon erholen. Nicht wenige Frauen fühlen sich davon überwältigt und überfordert. Und manchmal ist es nicht möglich, ausreichend Unterstützung innerhalb der Familie oder im Freundeskreis zu finden. Hier können zertifizierte Mütterpflegerinnen sinnvoll unterstützen.
Die Mutter bemuttern – wie eine Mütterpflegerin unterstützen kann
Das praktische Aufgabengebiet einer Mütterpflegerin ist vielfältig. Die Wünsche und Bedürfnisse der Mutter sind ausschlaggebend, daher kann die Mütterpflege in jeder Familie anders aussehen. Die eine Frau hat viele Fragen und braucht jemanden zum Reden, eine andere möchte, dass jemand den Einkauf übernimmt und das Mittagessen kocht. Die dritte stellt ihr eigenes körperliches Wohlbefinden in den Mittelpunkt und freut sich über Massagen, Zeit zum Duschen und erste Rückbildungsübungen. Vielleicht gibt es Schwierigkeiten beim Stillen oder Fragen zur richtigen Anwendung des Tragetuchs. Wer holt das Geschwisterkind von der Kita ab, und wer kann uns zum U3 Termin beim Kinderarzt fahren? Auch die Bedienung eines Staubsaugers oder der Waschmaschine ist einer Mütterpflegerin nicht fremd. Das Baby weint sehr viel? Die Mütterpflegerin überlegt mit Ihnen zusammen, was die Ursache sein könnte.
So spielt die Mütterpflegerin eine präventive Rolle in Bezug auf die Gesundheit der Frau. Indem sie frühzeitig eingreift und der Frau ermöglicht, sich zu schonen und die physiologische Rückbildung in Ruhe zu durchlaufen, trägt sie dazu bei, dass die Frau wieder zu Kräften kommt und sich später ihren Aufgaben als Mutter widmen kann. Der Einsatz einer Mütterpflegerin kann nachweislich präventiv wirken, indem zum Beispiel Stillproblemen und Wochenbettdepressionen vorgebeugt wird.
Zertifizierte Mütterpflegerinnen ersetzen keine Hebamme, sie nehmen keine medizinischen Handlungen vor und stellen keine Diagnosen. Im Idealfall ergänzen sich Hebamme und Mütterpflegerin bei der Betreuung der jungen Mutter – die Mütterpflegerin hat einfach mehr Zeit zur Verfügung. Wieviel genau, das richtet sich nach Ihren Wünschen bzw. der Bewilligung durch die gesetzliche Krankenversicherung.
Und wer bezahlt das?
Liegt eine medizinische Indikation vor, zum Beispiel verordnete Bettruhe wegen frühzeitiger Wehen, Mehrlingsgeburten, Geburtsverletzungen, psychische Krisen u.a.m., kann ein Antrag auf „Haushaltshilfe“ an die gesetzliche Krankenversicherung gestellt werden (private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten leider nicht). Bei jedem Antrag ist jedoch in der Regel ein ärztliches Attest erforderlich. Übrigens hilft die Mütterpflegerin auch, wenn die Mutter erst später erkrankt und noch Kinder unter zwölf Jahren im Haushalt leben.
Liegt kein medizinischer Grund vor, und Sie wünschen sich trotzdem die Unterstützung rund um Geburt und Wochenbett, können Sie eine Mütterpflegerin auch privat beauftragen.
Wie finde ich eine Mütterpflegerin?
Deutschlandweit haben sich viele Mütterpflegerinnen mittlerweile im Berufsverband MDEV zusammengeschlossen, über dessen Webseite Sie in Ihrer Region nach einer Mütterpflegerin suchen können.
Autorin:
Juliane Waldminghaus ist selbstständige Mütterpflegerin und FamilienLotSinn (R) an der Nördlichen Bergstraße. Selbst Mutter von
3 Kindern, sind ihr die Herausforderungen des Mutter-Werdens und Mutter-Seins nicht fremd.
www.familieimlot.de
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