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27.03.2019
Trotzdem rufe ich ein Hoch aus, auf das umständliche und unbequeme Auf-dem-Arm-tragen von Babys. Warum? Ganz einfach. Sie geben Ihrem Baby einen besseren Start ins Leben und erhalten selbst einige kostenlose Kraft-Einheiten ohne zeitraubende Fitnessstudiobesuche.
Babys kommen normalerweise relativ leicht und flexibel aus der schützenden Gebärmutterumgebung. Wenn sie jetzt oft in einer aufrechten Position, dicht am Körper getragen werden, können sie auf sanfte Weise den Halteapparat rund um Wirbelsäule und Kopf entwickeln. Dagegen bekommen diese Muskeln im Kinderwagen oder Autositz viel weniger und nur gleichbleibende Entwicklungsreize.
Starten Sie mit wenigen Minuten. Überfordern Sie weder sich noch Ihr Baby. Entwickeln Sie gemeinsam Kraft und Ausdauer. Auch ein nur wenige Kilo schweres Kind wird auf Dauer sehr schwer. Es ist für beide wichtig, oft die Trage- oder Halteposition zu ändern. Unterstützung erhalten Sie dabei von Ihrem Kind. ‚Hören‘ Sie auf seine Körpersprache. Ihr Baby wird Ihnen anzeigen, wenn es in einer anderen Position getragen werden will.
In Ihren Armen kann Ihr Baby mit seinen Augen, Ohren und seinem Gleichgewichtssinn vielfältig Reize wahrnehmen. Das fördert die Entwicklung dieser Sinnesorgane und der dazugehörigen Gehirnareale. Sie können schon vor der Schwangerschaft oder Geburt üben. Tragen Sie öfter Ihre Einkäufe. Halten Sie Ihre Tasche dazu in ihren Händen und variieren Sie die Halteposition. Stellen Sie sich vor, Ihre Tasche hätte keine Henkel. Sie werden sehen wie kreativ Sie werden und wie oft Sie die Trageposition variieren müssen. Abwechslung ist Trumpf.
Suchen Sie den Kontakt zu Hebammen oder qualifizierten Trainern schon vor der Geburt. Besprechen und üben Sie eine gute Körperhaltung in verschiedenen Alltagssituationen (funktionelles Training).
Geschwisterkinder machen das Vorhaben nicht einfacher. Suchen Sie sich Mitstreiter. Gemeinschaft macht es leichter, Ihr Vorhaben umzusetzen. Verändern Sie Ihre Gewohnheiten minutenweise. Sie werden sehen, dann klappt es. Es geht nicht darum alle Trage- und Transporthilfen komplett zu streichen. Sondern die Hilfsmittel öfter mal wegzulassen bzw. bewusster einzusetzen.
Nehmen Sie den ganzen Schwung gleich noch mit in die anderen Bereiche des täglichen Lebens: Variieren Sie Stillpositionen, Sitz- und Schlafgelegenheiten. Jede Bewegung zählt!
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Autorin:
Sandra Hoiting ist Personal Fitness Trainerin in Alsbach-Hähnlein
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