Man sieht ein Mädchen, dass sein Kuscheltier verarztet

© demiurge_100 – stock.adobe.com

Naturmedizin trifft Schulmedizin

von Yvonne Antoni – 22.11.2024

Wenn man Kinder hat, ist das Thema Gesundheit allgegenwärtig: Bauchschmerzen, Infekte, aufgeschürfte Knie – es gibt immer etwas zu behandeln und zu trösten. Und jetzt beginnt zudem die Erkältungszeit…

Wir alle kennen das: Unser Kind hustet, hat Bauchschmerzen oder liegt mit Fieber flach. Was tun? Kann ich ihm erst einmal ein Hausmittel oder etwas aus der Apotheke geben?

Die ganz Kleinen können uns noch nicht erzählen, was ihnen wehtut, und viele Eltern sind erstmal ganz hilflos. Sie stellen sich die Frage: Welche Behandlung ist die richtige? Muss ich bei jeder Erkältung zum Kinderarzt? Und ist Naturmedizin eine Alternative? Bietet sie eventuell sanftere Behandlungsmethoden?

Wie bei so vielen Dingen im Leben gibt es auch hier kein Entweder-Oder. Wenn ich mich unter meinen Kolleginnen und Freundinnen umhöre, so haben bereits alle Erfahrungen sowohl mit der Schul- als auch der Naturmedizin gesammelt. Jede kennt Geschichten, wo natürliche Mittel bei Beschwerden weitergeholfen haben. Einig sind sie sich darin, dass eine Kombination beider Ansätze das Sinnvollste für unsere Kinder ist.

Der Sohn meiner Kollegin hatte beispielsweise als Kleinkind immer wieder mit Ohrschmerzen zu kämpfen, die behandelnde HNO-Ärztin hat ihr dann die Ansätze der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) erklärt, und sie haben daraufhin unter anderem die Ernährung umgestellt (keine kalten Getränke mehr, keine Milchprodukte). Mit Erfolg!

Eltern haben in Bezug auf Kinderkrankheiten meist ein „Bauchgefühl“ – sie kennen ihre Kinder und ihre typischen Verhaltensweisen. Trotzdem lassen sie sich leicht verunsichern. Nicht von ungefähr sind die Notaufnahmen der Krankenhäuser heutzutage völlig überfüllt. Die Angst, etwas falsch zu machen, ist groß.

Wenn meine Tochter krank wird, ziehe ich immer erst einmal das Buch „Gesundheit für Kinder“ von Herbert Renz-Polster zu Rate. Das ist für mich die „Bibel“ in Bezug auf Kinderkrankheiten. In einer übersichtlichen Tabelle werden die Beschwerden nach Symptomen, möglichen Krankheiten und ersten Maßnahmen aufgelistet. Dort steht auch, wann es ratsam ist, zum Arzt zu gehen. Mir hilft dies immer dabei, einen „kühlen Kopf“ zu bewahren. Auch kann man zunächst einmal Freunde und Familie um Rat fragen. Keine Option ist jedoch, „Dr. Google“ zu konsultieren!

Wann Naturmedizin für Kinder geeignet ist

• Leichte Beschwerden: Bei Symptomen wie Erkältungen, Bauchschmerzen oder Schlafproblemen kann sie eine schonende Option sein. Kamillentee, sanfte Massagen oder pflanzliche Mittel können die Beschwerden lindern.

• Vorbeugung: Um das Immunsystem zu stärken oder Stress abzubauen können eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft und Entspannungstechniken wie Yoga hilfreich sein.

• Unterstützende Behandlung: Naturheilkundliche Verfahren können bei chronischen Beschwerden wie Neurodermitis oder Allergien ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung eingesetzt werden.

Wann Schulmedizin bei Kindern notwendig ist

• Akute Erkrankungen: Bei hohem Fieber, starken Schmerzen, anhaltendem Husten oder anderen ernsthaften Symptomen sollte immer ein Kinderarzt konsultiert werden.

• Notfälle: Bei Unfällen, schweren Verletzungen, Atemnot oder anderen lebensbedrohlichen Situationen muss man sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus.

• Chronische Erkrankungen: Bei Diagnosen wie Asthma, Diabetes oder Epilepsie ist eine regelmäßige medizinische Betreuung notwendig. Hier sind Medikamente und ärztliche Überwachung unverzichtbar.

Naturmedizin kann also eine sanfte und wirkungsvolle Unterstützung sein, insbesondere bei leichten Beschwerden oder zur Vorbeugung von Krankheiten.

Was ist eigentlich Naturmedizin?

Die Naturmedizin zielt darauf ab, Krankheiten und Beschwerden auf natürliche Weise zu behandeln. Im Mittelpunkt steht die Idee, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen.

Klassische Naturheilkunde:

• Die Phytotherapie ist die Behandlung mit pflanzlichen Heilmitteln wie Kräutern und Blüten.

• Die Hydrotherapie nutzt Wasser in verschiedenen Formen, in Form von Bädern oder Wickeln, während die Balneotherapie Mineral- oder Thermalbäder einsetzt.

• Zur Bewegungstherapie zählen unter anderem Physiotherapie, Yoga, Qigong.

• Die Ernährungstherapie nutzt gezielte Ernährungsanpassungen.

Weitere naturheilkundliche Verfahren:

• Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein ganzheitliches Heilsystem, das auf der Balance von Energieflüssen, Kräutern, Akupunktur und Bewegung basiert.

• Bei der Akupunktur wird Mithilfe von gezielten Nadelstichen versucht, Blockaden zu lösen.

• Ayurveda ist eine jahrtausendalte indische, ganzheitliche Heilkunst, die Gesundheit durch das Gleichgewicht der drei Lebensenergien (Doshas) fördert und dabei Kräuter, Massagen, spezielle Diäten und Yoga einsetzt.

• Weitere: Osteopathie, Kinesiologie, Aromatherapie, Bach-Blütentherapie, Chiropraktik, Shiatsu

Anzeige

Anzeige des Duden Institutes Darmstadt

Anzeige

Weitere interessante Beiträge für dich:

Schulwechsel leicht gemacht

Schulwechsel leicht gemacht

Mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule stehen viele Veränderungen an. Diese zu bewältigen kann herausfordernd sein:

Das Sonnenvitamin

Das Sonnenvitamin

Vitamin D, oft als Sonnenvitamin bezeichnet, spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit. Unser Körper kann es mit Hilfe von Sonnenlicht selbst produzieren.

Pin It on Pinterest

Share This