Foto: © Fotolia.com/Dmitry Naumov
31.01.2018
Fast alle Eltern wünschen sich, dass das Familienleben harmonisch und ruhig verläuft. Streit und Auseinandersetzungen sind anstrengend und häufig auch belastend. Aber das Zusammenleben geht nicht ohne Konflikte ab.
Geschwister sind nicht nur Spielkameraden, sondern auch Konkurrenten. Und auch zwischen den Eltern gibt es selbstverständlich Unterschiede in den Interessen und Gefühlslagen.
Wie sollen Eltern auf Streit und Konflikte reagieren?
• Jedes Kind muss das Streiten lernen – und wir sollten unsere Kinder geduldig auf diesem Weg begleiten. Kein Kind kann „ab Geburt“ angemessen Konflikte austragen – unsere Kinder benötigen erst einmal unser Verständnis für ihre Konflikte.
• Kinder müssen verstehen lernen, dass sie nicht der „Mittelpunkt der Welt“ sind. Es gibt eben auch die anderen Menschen mit ihren jeweils eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Die Empathie für den anderen kann jeden Tag in der Familie geübt werden.
• Kompromisse und einen Ausgleich finden – das ist nicht einfach, aber es ist der Schlüssel für das erfolgreiche Streiten. Wir sollten unsere Kinder immer wieder dazu anhalten, kooperative Lösungen zu suchen und zu finden.
• Die Erwachsenen sind immer Vorbild – auch im Streiten. Kinder dürfen die Eltern im Streit erleben, wenn dieser fair, respektvoll und konstruktiv ausgetragen wird. So können und sollen Kinder erleben: Streit gehört zum Alltag. Und Streiten kann weiterhelfen.
Vielleicht ist das das Wichtigste beim Thema „Streit“: Dass wir uns als Eltern immer wieder fragen, wie wir unseren Kindern regelrecht vorleben können, wie sehr ein „guter Streit“ miteinander verbindet und nicht trennt – auch wenn wir nicht immer einer Meinung sein können!
Anzeige
Anzeige
Die GRIMMWELT von A bis Z
Die GRIMMWELT Kassel lädt Groß und Klein ein, um Bekanntes und Unbekanntes über die Brüder Grimm zu erfahren.
Autor:
Michael Kraus ist Diplom-Psychologe, arbeitet in der Familienberatung und ist Vater von drei Kindern.
Weitere interessante Beiträge für dich:
Pubertät – Grenzerfahrung für die Familie
Gefühlsausbrüche, Schweißgeruch, unaufgeräumte Zimmer, zugeknallte Türen – Hilfe, wir haben ein Pubertier! Was machen wir nun?
Pflegekinder in der Pubertät
In der Pubertät stehen Pflegekinder vor besonderen Herausforderungen. Identitätsfragen, Loyalitätskonflikte und Unsicherheit prägen diese Zeit.