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Was nach der Geburt zählt
29.03.2023
Es gibt Momente im Leben, die können schon einige Jahre zurückliegen, und trotzdem erinnere ich mich noch sehr genau an sie. Unsere beiden Kinder haben von Anfang an die Flasche bekommen.
Meine Frau und ich haben uns darauf geeinigt, dass ich nachts für die Kinder zuständig bin. Und ich habe es genossen! Wenn ich nachts geweckt wurde und den beiden die Flasche geben durfte, dann waren das sehr intensive Zeiten. Ich war in diesen Momenten nur für meinen Sohn und meine Tochter da. Ich wurde von keinem Telefonat, keiner WhatsApp-Nachricht, keinem Türklingeln gestört. Dieser Moment gehörte ganz mir und meinen Kindern. Dafür nahm ich gerne die nächtliche „Störung“ in Kauf. Tagsüber musste ich mir solche Momente öfter „erkämpfen“.
Der Titel dieser GRASHÜPFER-Ausgabe heißt „Alles Gute fürs Wochenbett – Was nach der Geburt zählt“. Damit ist sicherlich die unmittelbare Zeit nach der Geburt eines Kindes gemeint. Ich fasse die Zeitspanne weiter und frage mich heute nach fast 11 und 14 Jahren, was zählt. Und es sind vor allem diese intensiven Momente, die ganz meinen Kindern und mir gehören.
Wo ich es besonders deutlich spüren kann, was der Psalmbeter meint, wenn er schreibt: „Kinder sind eine Gabe Gottes.“ Diese Momente möchte ich mir heute noch reservieren. Manchmal begegnen sie im Alltag, ganz zufällig. Manchmal muss man sie aber auch planen. Deswegen haben die beiden von mir diesmal zu Weihnachten ein Papa-Kind-Wochenende geschenkt bekommen. Eins für meinen Sohn und eins für meine Tochter. Ich freue mich sehr darauf – und meine Kinder ebenfalls.
Diese Momente wünsche ich euch und Ihnen nicht nur für die Zeit kurz nach der Geburt, sondern auch dann noch, wenn die Kinder heranwachsen und mehr und mehr ihre eigenen Wege gehen.
Ich wünsche euch diese Momente in 2023. Momente, in denen ihr spürt, dass euer Kind oder eure Kinder eine Gabe Gottes sind.
Autor:
Alexander Klein, evangelischer Stadtjugendpfarrer
in der Jungen Kirche Gießen
www.stadtjugendpfarramt-giessen.ekhn.de
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